Ich werde sein, der ich sein werde
Du bist souverän am Tage Deiner Macht. Mit strahlender Herrlichkeit habe ich Dich vor Anbruch des Morgengrauens aus der Gebärmutter heraus gezeugt.
(Psalm 109:3 LXX / 110:3)
Ich werde immer wieder in diesem Buch auf den Text der Septuaginta eingehen. Ein nicht von der Hand zu weisender Vorteil dieser griechischen Übersetzung des alten Testaments besteht darin, einen antiken Zeugen von der hebräischen Lesart vor Vokalisierung des masoretischen Textes zu haben. So habe ich es als hilfreich empfunden, mir den Apostolic Bible Polyglot [1] als grundlegende Studienbibel auzueignen. Diese Bibel besteht aus einem Septuaginta Text im alten, sowie einem Textus Receptus Text im neuen Testament. Der gesamte Text ist interlinear mit englischem Subtext versehen und bietet somit ein mächtiges Werkzeug für jeden Bibelstudenten in Verbindung mit dem masoretischen Text.
Als Christen machen wir oft zu Beginn unseres geistlichen Lebens den Fehler, unkritisch an vorherrschende Lehrmeinungen, Bibelübersetzungen und theologische Konzepte heranzugehen. Die Bibel steht dieser Art fehlenden Geistessports diametral gegenüber. Es mangelt an Platz dazu alle Bibelstellen aufzulisten. Es sei zumindestens an die Weisung des Paulus zu erinnern, alles zu prüfen und das Gute zu behalten (1. Thessalonicher 5:21). Auch der 119. Psalm ist erwähnenswert, und der aufmerksame Leser wird es beherzigen diesen einmal eingehend zu studieren.
Der grosse Fehler besteht nun darin zu vergessen, dass sowohl Bibelübersetzungen, als auch Zitate in der Literatur der sogenannten Kirchenväter gerne zu Gunsten einer gewünschten theologischen Aussage verstärkt, und nicht zwingend sinngemäss wiedergegeben werden. Das Vokalisieren des ursprünglich unvokalisierten hebräischen Text des alten Testaments sei bezüglich der Verfälschung von messianischen Prophetien hier erwähnt (Masoreten). Nicht, dass unbedingt boshafte Absicht als Ursache allein gelten solle. Es sei vielmehr generell die zu erstrebende Art des Bibelstudiums, alternative Übersetzungen und Urtexte heranzuziehen, um hiermit Vergleiche auf geistlicher Ebene anzustellen. Dies gilt natürlich umso mehr bei einem so überaus wichtigen und offensichtlich diabolisch verzerrten Thema wie der Definition der Person Jesu Christi. Niemand kann allen Ernstes behaupten, Jesus Christus sei im Grossen und Ganzen in den Splittergruppen verschiedener vorgeblich bibelbasierender Gruppen einheitlich dargestellt. Die Frage ist deswegen, wie man an eine korrekte Darstellung gelangt, eine so genannte "Christologie". Es gibt dabei 2 zentrale Zusagen:
"Der Herr ist mit euch, wenn ihr mit ihm seid; und wenn ihr ihn sucht, so wird er sich von euch finden lassen; wenn ihr ihn aber verlaßt, so wird er euch auch verlassen!"
(2. Chronik 15:2b)
"Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater; und niemand erkennt den Vater als nur der Sohn und der, welchem der Sohn es offenbaren will."
(Matthäus 11:27)
Offensichtlich ist es eine persönlich zu ergreifende Unternehmung, den "wahren" Jesus Christus zu suchen und zu finden. Bei der Suche können selbstverständlich andere Menschen helfen, was ich persönlich als noble Aufgabe erkenne. Ich weiss aber letztendlich auch, dass hierzu eine kritische Eigenmotivation des Menschen von Nöten ist. Diese Art des Beröergeistes wollen wir nun anwenden, indem wir Schriftstellen untersuchen und ergründen, wer Jesus Christus tatsächlich ist. Als überaus hilfreich hat sich für mich erwiesen sich die Frage zu stellen, woher Jesus Christus eigentlich kam. Schauen wir uns dazu eine Aussage Gottes an:
"Und Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Kindern Israels komme und zu ihnen sage: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt!, und sie mich fragen werden: Was ist sein Name? – was soll ich ihnen sagen? Gott sprach zu Mose: »Ich bin, der ich bin!« Und er sprach: So sollst du zu den Kindern Israels sagen: »Ich bin«, der hat mich zu euch gesandt. Und weiter sprach Gott zu Mose: So sollst du zu den Kindern Israels sagen: Der Herr, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt; das ist mein Name ewiglich, ja, das ist der Name, mit dem ihr an mich gedenken sollt von Geschlecht zu Geschlecht." (2. Mose 3:13-15)
Ich kann gar nicht wahrheitsgerecht angeben, wie oft mir Leute erzählt haben Gott sage hier, dass er "der grosse 'Ich bin' " sei. Schaun wir uns einmal die Grammatik aus dem Vers 14 an, in dem die Übersetzung "Ich bin der ich bin" generell in Bibeln zu finden ist.
https://biblehub.com/interlinear/exodus/3-14.htm
Schaut man sich das אֶהְיֶה "ehyeh" in einer Konjugationstabelle an so erkennt man, dass dies die erste Person Zukunft ist. Es bedeutet also vielmehr "Ich werde sein, der ich sein werde", beziehungsweise "Ich werde, der/das ich werde". So übersetzt auch der jüdische Chumash mit "I shall be as I shall be". Dies bringt nun also einen tiefer zu ergreifenden Sinn mit sich, vor allem weil Mose vorher Gott die Frage nach seinem Namen stellte. Gott antwortete dem Mose, so behaupte ich konträr der Lehrmeinung einiger Menschen, schlicht und ergreifend auf eine prophetische Art: "Du willst wissen, wie ich heisse, damit Du dies den Kindern Israels sagen kannst? Sag ihnen sie sollen darauf achten, wer ich werde." Auf diese Art ist bereits angekündigt, dass Gott einmal selber ein Mensch mit einem bestimmten Namen werden wird - Jesus Christus.
Im Vers Nummer 15 steht nun weiterhin "Dies ist mein Name ewiglich". Auch hier wollen wir die Interlinearbibel ansehen.
https://biblehub.com/interlinear/exodus/3-15.htm
Clickt man auf das Wort לְעֹלָ֔ם, angeblich "le-olam", so wird man zu dem Strong´s Eintrag עוֹלָם, "olam" geleitet. Dies ist das hebräische Wort "ewig". Seltsam ist an der Stelle, dass in dem Wort ein Konsonant וֹ, das Vav fehlt. In der Tat steht hier עָלַם "alam" - "verborgen, verdeckt, geheim" und es stellt sich die Frage, wieso keine Bibel das Wort richtig übersetzt. Das erwähnt auch Rashi in seinem Kommentar zu der Stelle [2], leitet jedoch daraus die Begründung dafür ab, dass Juden den Namen Gottes nicht aussprechen dürfen, anstatt vielmehr die notwendige Erkenntnis zu gewinnen, dass Gott dem Mose eben in verdeckter Form mitteilte was sein Name ist: Er wird geoffenbart in dem, der er sein wird. Für eine Refutation der Annahme, Gottes Name sei Jehovah oder Jahwe sei hier auf den sehr aufschlussreichen Artikel der Encyclopedia Bretannica 1911 über "Jehovah" hingewiesen. Beide Namen spiegeln vielmehr die Idee der "Bosheit", dem Strong's Wort H1943 "hovah" , beziehungsweise des "Fallens" wieder. [3] Wir wollen aber keinen Gott der Bosheit namentlich anbeten, sondern einen Gott der Rettung, und als solcher ist uns der Name Jesus Christus auch geoffenbart: Ewige Rettung - der Messias. Dies geht aus einigen neutestamentlichen Zitaten des Apostels Paulus hervor. Paulus hilft bei der Aufschlüsselung des Gottesnamens zum Beispiel im 10. Kapitel des Römerbriefes. Es wird unmissverständlich deutlich, dass der Name Gottes "Jesus" ist, Yah Hoshea - Ewig existierende Rettung.
Der Name "Jesus" ist ein vererbter Name (Hebräer 1:4). Es ist ein durch Jesus Christus geoffenbarter Name (Johannes 17:6.26), und eben dieser Name ist es, den Gott durch sein "Werden" offenbaren wollte - den Fakt, dass Gott ein Retter ist. Gott hat dies zu vielen Gegebenheiten im alten Testament bereits offenbar gemacht, in etwa dass er unser "Yeshua" - unsere Rettung - wurde (2. Mose 15:2, Psalm 118:14, Jesaja 12:2 siehe Interlineartexte). Eine alternative Form findet sich in Jesaja 63:16 als "Unser Erlöser von Ewigkeit her". Gott stellte fernerhin deutlich klar, dass es letztendlich nur einen einzigen Namen geben sollte, in dem er ewig verherrlicht werden sollte (Sacharja 14:9). Ein Name, der alleine Rettung bringt (Apostelgeschichte 4:12), der über allen Namen steht. Dazu die eindeutige Aussage Gottes, dass fremde Gottesnamen unter Christen nicht erwähnt sein sollen. [4]
Wenden wir uns einer weiteren recht interessanten Aussage bezüglich Jesus Christus zu:
"Johannes an die sieben Gemeinden, die in Asia sind: Gnade sei mit euch und Friede von dem [eig.: Er], der ist und der war und der kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind." (Offenbarung 1:4)
Ich werde in diesem Buch aus Platzgründen dem inneren Bestreben ausweichen, geistliche Schriftvergleiche durchzuführen um in etwa zu belegen, dass in Offenbarung 1:4 sehr wohl die Rede von dem Menschen Jesus Christus ist. Dies ergibt sich aus inneren Schriftvergleichen. Was primär wichtig zu erkennen ist, ist dass die griechische Grammatik in dem Vers nicht ein "dem, der ist", sondern vielmehr ein "Er, der ist" vermittelt. Dies "wirkt" folglich grammatisch inkorrekt, hat aber die Bewandtnis, dass hier zum Ausdruck kommt was Gott Mose in Exodus 3:14 bereits angekündigt hatte. Gott "wurde jemand", vielmehr noch, er "wurde etwas", und zwar "Fleisch". [5] Wie das genau von Statten ging wollen uns uns weiterhin ansehen. Es sei dem interessierten Leser ans Herz gelegt, den hebräischen neutestamentlichen Delitzsch Text bezüglich Offenbarung 1:4 zu analysieren, da hier zwei "Existenzsverben" angewandt wurden, der war und ist (und kommt). Dies ist ferner hilfreich bei dem Verständnis der Aussage Gottes über seinen angedeuteten, jedoch verdeckten, Namen "Yud Hey Vav Hey", dem Tetragrammaton - "Er welcher ist / wird" (?), was bedeuten mag, welcher er zu alttestamentlichen Zeiten "war", der ferner "wurde" (Fleisch) und "kommt" (Wiederkunft in Macht und Herrlichkeit).
Bei all diesen Fragen seien Schriftstellen heranzuziehen, um einzugrenzen woher Jesus Christus kam und wie, beziehungsweise "was" oder auch "wer" er "wurde". Dies ist dabei hilfreich Konstrukte auszuschliessen, die im Lichte der biblischen Offenbarung einen Widerspruch darstellen. Solche Konstrukte sind in etwa der "Arianismus", die "ewige Sohnschaft" oder auch das modalistische und das trinitarische Gottesmodell. Auch christologische Modelle wie der Doketismus, Monophysitismus und die hypostatische Union weichen notgedrungen zugunsten einer biblischen Analyse aufgrund offensichtlicher Unzulänglichkeiten. Der Leser findet Aussagen über die Entwicklung dieser Konzepte in entsprechender Literatur. [6]
Zentral zu betrachtende Verse sind "Empfängnisverse", denn diese Verse teilen uns etwas über das "Woher", das "Wer" und das "Wie" mit. Schauen wir dazu 2 Verse aus dem 1. Kapitel des Matthäus Evangeliums einmal an.
"Die Geburt Jesu Christi aber geschah auf diese Weise: Als nämlich seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, noch ehe sie zusammengekommen waren, erwies es sich, dass sie vom Heiligen Geist schwanger geworden war...siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum, der sprach: Joseph, Sohn Davids, scheue dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was in ihr gezeugt ist, das ist vom Heiligen Geist." (Matthäus 1:18.20b)
In der Interlinearbibel ergibt sich dazu folgendes Bild:
https://biblehub.com/interlinear/matthew/1-18.htm
Die Jungfrau "hat/hält" in der Gebärmutter "aus Heiligem Geist", beziehungsweise: das was in ihr gezeugt wurde "aus Geist ist heilig". In vielen alten Manuskripten ist der Ausruck "Heiliger Geist" in "Nomen Sacrum" geschrieben. Das bedeutet, es wurde als ein Hoheitstitel verkürzt geschrieben, so dass der Eindruck vermittelt werden sollte dass es hier nicht schlicht um "Geist, der heilig ist" geht, sondern in der Tat um "den Heiligen Geist". Die griechische Präposition "ek" ist laut Lexikon eine der am schwächsten, und damit am häufigsten falsch übersetzten Präpositionen. [7] Sie birgt den Gedanken einer Quelle, aus deren Tiefe das Objekt stammt. Für Vers Nummer 18 bedeutet das, dass jenes, was Maria in der Gebärmutter "hatte", aus der Tiefe des Objektes "Heiliger Geist" stammte - dort residierte das Objekt folglich vorher. Im Vers 20 ist die Präposition "ek" verbunden mit dem Verb "gennao" G1080, was ohne Präposition den Sinn des Zeugens, mit Präposition den Sinn der Geburt birgt. Es ist folglich aus Vers 20 erkennbar, dass Jesus Christus eine Geburt aus der Tiefe des Heiligen Geistes "in die Gebärmutter hinein" erfuhr. Das ist signifikant, da hierdurch der Anspruch der unitarianischen Sozinianer entkräftet wird, Jesus Christus sei eine dem Adam vergleichbare Kreation Gottes in Marias Gebärmutter. Jesus Christus hatte eindeutig eine Präexistenz. Die Frage stellt sich welche. Zitieren wir einen weiteren Vers:
"Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden." (Lukas 1:35)
Ich bringe diesen wichtigen Vers an, da aus den Matthäusversen noch nicht eindeutig der Arianismus widerlegt ist. Der Arianismus behauptet bekanntlich, dass Jesus Christus vor aller Schöpfung entweder gezeugt, oder aus Gott geboren wurde. Dies ist beispielsweise bei den Zeugen Jehovas, strikt genommen aber auch im athanasischen Glaubensbekenntnis der Fall denn dort wird die Behauptung aufgestellt, Jesus Christus sei "geboren vor den Zeiten", somit also ein Ausweg aus dem Dilemma der zeitgleichen "ewigen Sohnschaft" und der ewig zeitlichen Existenz von "Gott dem Sohn" gesucht. Ein schlechtes und unzulängliches, da logisch und biblisch nicht in Einklang zu bringendes Konzept. Es gibt keine "Person Gott, der Sohn" in der Bibel. Lukas 1:35 zeigt nämlich deutlich, dass die Geburt Jesu Christi aus Heiligem Geist unmittelbar im Moment der Empfängnis stattfand. Ich weise abermals darauf hin, dass ich hiermit nicht die Geburt Jesu aus der Gebärmutter Marias meine. Jesus hatte laut Bibel zweimal eine Geburt. Einmal in die Gebärmutter der Maria hinein aus dem Himmel, einmal in die Welt hinein aus Maria. Aus diesem Grund habe ich auch eine freie Übersetzung aus dem 110. Psalm der Septuaginta (dort 109. Psalm) als Beginn dieses Kapitels gewählt. Es ist eben diese Geburt des Wortes Gottes, die nicht ausreichend in theologischen Konzepten beleuchtet wird. Die Bibel hat jedoch bereits im alten Testament von einer "geborenen" Schöpfung gesprochen. Denkt man sich eine Zeit lang hierin fest so erkennt man, dass das Konzept des Pantheismus (alles ist Gott) oder auch des Arianismus aufgrund einer zeitlichen Verschiebung von Begebenheiten die durchaus biblisch sind entstehen mögen. Damit bestätige ich nicht, dass die aktuelle Schöpfung pantheistisch sei, dass jedoch vielmehr die Bibel von einer aus Gott geborenen anderen "Schöpfung" spricht, die ihren Anfang in Jesus Christus genommen hat. Alles, was geboren wird hat vorher bereits einmal existiert. Wir als Christen haben das in unserer irdischen Existenz natürlich nur ab dem Punkt der Empfängnis bei der Zeugung unserer selbst. Strikt genommen kann man hier selbstverständlich auch eine Aussage aus dem Hebräerbrief Kapitel 7:9 anbringen, dass "Levi in der Lende Abrahams war", als dieser den Zehnten entrichtete. Von einer Art ewig vergangenen Seelenpräexistenz unseres irdischen Lebens aber ist biblisch gesehen streng abzusehen. Das bedeutet jedoch nicht, dass unser aus Christus geborenes geistliches, und unser späteres verherrliches leibliches Leben keine ewige Präexistenz hat. Wir werden nämlich eben das zeigen, dass das Wort Gottes, welches aus dem Heiligen Geist geboren wird eben das ist, was das "Material" der neuen Schöpfung darstellt. Denn "das Wort wurde Flesich" (Johannes 1:14).
Ich möchte dazu nun gerne aus dem Alten Testament zitieren:
"Aber von Zion wird man sagen: »Mann für Mann ist in ihr geboren«, und der Höchste selbst wird sie befestigen. Der Herr wird zählen, wenn er die Völker verzeichnet: »Dieser ist dort geboren.« (Sela.)
Und sie singen beim Reigen: »Alle meine Quellen sind in dir!«" (Psalm 87:5-7)
Es ist dem Bibelleser kein unbekannter Fakt, dass mit Zion das himmlische Jerusalem gemeint ist, die Stand Gottes, die der himmlische Wohnort Gottes selbst ist. Analysieren wir nun als den Septuagintatext aus Psalm 110:3
https://biblehub.com/interlinear/apostolic/psalms/110.htm
Das Wort "Hagion", hier als Plural "Deine Heiligen" übersetzt ist im masoretischen Urtext eher "Heiligkeit". Ferner ist der "Eosphoros" hier als "Morgenstern" übersetzt. Es fehlt wiederum Zeit und Platz hier eine Begründung abzuliefern aus welchen Grund hier das tatsächliche Morgengrauen und nicht der Morgenstern Venus eine treffendere Übersetzung ist. Es sei dem Leser zur Genüge getan sich selbst die Anzahl der Bibelstellen anzusehen, die ansonsten den Eosphoros erwähnen. [8]
Aus diesem Grund nun ergibt sich aus dem Text der Sinn des "geboren Werdens" unseres Heilandes aus der oberen Gebärmutter, der Stadt Zion, sprich: aus Gott heraus, der dort seinen Wohnort hat. Vor dem Morgengrauen der neuen Schöpfung nun wurde von dieser Wohnstätte Gottes aus der Messias in die Gebärmutter der Maria geboren. Dies ist im Buch Jesaja bereits prophetisch angekündigt:
"Ehe sie Wehen empfand, hat sie geboren; bevor die Kindesnot sie ankam, wurde sie von einem Knaben entbunden! Wer hat je so etwas gehört? Wer hat etwas Derartiges gesehen? Wurde je ein Land an einem Tag zur Welt gebracht? Ist je ein Volk auf einmal geboren worden? Denn Zion hat Wehen bekommen und zugleich ihre Kinder geboren. Sollte ich bis zum Durchbruch bringen und doch nicht gebären lassen?, spricht der Herr. Sollte ich, der ich gebären lasse, die Geburt verhindern?, spricht dein Gott." (Jesaja 66:7-9)
Diese Passage wird oft gerne von christlichen Zionisten wie Roger Liebi benutzt, um damit die Staatsgründung Israels auf ein prophetisches Fundament zu stellen (wofür es eventuell jedoch andere Schriftstellen als Beleg geben mag). Es ist jedoch eindeutig damit die Geburt des Wortes Gottes welches Fleisch wurde primär, und sekundär die Wiederkunft Jesu Christi in Macht und Herrlichkeit gemeint. Wir haben dazu eine Vergleichsstelle im Buch der Offenbarung:
"Und ein großes Zeichen erschien im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupt eine Krone mit zwölf Sternen. Und sie war schwanger und schrie in Wehen und Schmerzen der Geburt. Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel: siehe, ein großer, feuerroter Drache, der hatte sieben Köpfe und zehn Hörner und auf seinen Köpfen sieben Kronen; und sein Schwanz zog den dritten Teil der Sterne des Himmels nach sich und warf sie auf die Erde. Und der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte, um ihr Kind zu verschlingen, wenn sie geboren hätte. Und sie gebar einen Sohn, einen männlichen, der alle Heidenvölker mit eisernem Stab weiden wird; und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron." (Offenbarung 12:1-5)
Dies hat nun eine mehr schichtigen Sinn. Primär findet das Zeichen im Himmel statt. Darum ist auch die Gleichsetzung der Frau mit Zion durchaus legitim. Da jedoch die Stadt Zion fernerhin die gebärende Mutter der Gläubigen ist, so ist sie zeitgleich ein Bild für die Gemeinde der Gläubigen auf dieser Erde selbst, die bereits bildlich das neue Jerusalem als Braut Christi auf der Erde darstellen. Darum flüchtet diese Frau in Vers 6 auch in die Wüste, ein prophetisch zu erfüllender Vorgang wenn der Greuel der Verwüstung in dem Tempel aufgestellt wird. Dies ist unter anderem eine deutliche Refutation der unbiblischen Vortrückungslehre Darbys.
Bringen wir nun diese Erkenntnisse komprimiert mit der Aussage "Das Wort wurde Fleisch" zusammen, so ergibt sich das Bild eines als "Wort Gottes" präexistenten Messias, der seine Residenz im himmlischen Jerusalm in der Tiefe Gottes hatte, den der Heilige Geist hervorbrachte. Damit handelt es sich um die Seele Gottes. Somit ist nun keine Schrift verletzt bezüglich der göttlichen Präexistenz Jesu, der Fleischwerdung, der Zeugung und der Heiligkeit. Es ergibt sich auf diese Weise ein harmonisches Bild.
[1] zu erwerben bei www.apostolicbible.com - dort auch kostenlos zum Runterladen als pdf.
[2] זה שמי לעלם THIS IS MY NAME FOR EVER — The last word is written without ו (so that it may be read לְעַלֵּם and it would mean “this is My Name which is to be concealed”) to suggest: Conceal it (this Divine Name), so that it shall not be read exactly as it is written (but should be read as אדני; cf. Pesachim 50a; Exodus Rabbah 3:7). - Rashi on Exodus 3:15
[3] Another explanation which appears first in Jewish authors of the middle ages and has found wide acceptance in recent times derives the name from the causative of the verb; He (who) causes things to be, gives them being, or calls events into existence, brings them to pass; with many individual modifications of interpretation—creator, life-giver, fulfiller of promises. A serious objection to this theory in every form is that the verb hâyâh, "to be", has no causative stem in Hebrew; to express the ideas which these scholars find in the name Yahweh the language employs altogether different verbs.
This assumption that Yahweh is derived from the verb "to be", as seems to be implied in Exod. iii. 14 seq., is not, however, free from difficulty. "To be" in the Hebrew of the Old Testament is not hâwâh, as the derivation would require, but hâyâh; and we are thus driven to the further assumption that hâwâh belongs to an earlier stage of the language, or to some, older speech of the forefathers of the Israelites. This hypothesis is not intrinsically improbable—and in Aramaic, a language closely related to Hebrew, "to be" actually is hâwâ—but it should be noted that in adopting it we admit that, using the name Hebrew in the historical sense, Yahweh is not a Hebrew name. And, inasmuch as nowhere in the Old Testament, outside of Exod. iii., is there the slightest indication that the Israelites connected the name of their God with the idea of "being" in any sense, it may fairly be questioned whether, if the author of Exod. iii. 14 seq., intended to give an etymological interpretation of the name Yahweh,[19] his etymology is any better than many other paronomastic explanations of proper names in the Old Testament, or than, say, the connection of the name Αρόλλων with απολοίων, απολίων in Plato's Cratylus, or the popular derivation from απόλλυμ.
A root hâwâh is represented in Hebrew by the nouns hôwâk (Ezek., Isa. xlvii. II) and kawwâh (Ps., Prov., Job) "disaster, calamity, ruin".[20] The primary meaning is probably "sink down, fall", in which sense—common in Arabic—the verb appears in Job xxxvii. 6 (of snow falling to earth). A Catholic commentator of the 16th century, Hieronymus ab Oleastro, seems to have been the first to connect the name Jehova with hôwâk interpreting it contritio, sine pernicies (destruction of the Egyptians and Canaanites); Daumer, adopting the same etymology, took it in a more general sense: Yahweh, as well as Shaddai, meant Destroyer, and fitly expressed the nature of the terrible god whom he identified with Moloch.
The derivation of Yahweh from hâwâh is formally unimpeachable, and is adopted by many recent scholars, who proceed, however, from the primary sense of the root rather than from the specific meaning of the nouns. The name is accordingly interpreted, He (who) falls (baetyl, baítylos, meteorite); or causes (rain or lightning) to fall (storm god); or casts down (his foes, by his thunderbolts). It is obvious that if the derivation be correct, the significance of the name, which in itself denotes only "He falls" or "He fells", must be learned, if at all, from early Israelitish conceptions of the nature of Yahweh rather than from etymology. (Encyclopedia Bretannica 1911 Jehovah)
[4] Habt sorgfältig acht auf alles, was ich euch befohlen habe! Und die Namen der fremden Götter sollt ihr nicht erwähnen; sie sollen gar nicht über eure Lippen kommen! (2. Mose 23:13)
[5] siehe auch in Sacharja 12:10 "sie werden auf MICH sehen, den sie durchbohrt haben...sie werden um IHM klagen - Der "Ich" wurde ein "Er" - sein Sohn. Der "Er" wurde durchborht. Der Durchbohrte ist aber der "Ich", folglich musste das Fleisch aus dem "Ich" und kann nicht aus der Jugfrau Maria abstammen, denn diese ist nicht Gott selbst.
[6] hier sei beispielsweise das Buch "History of the development of the doctrince of Christ Vol 1." von Jacob August erwähnt.
[7] HELPS word studies für G1537 "1537 ek (a preposition, written eks before a vowel) – properly, "out from and to" (the outcome); out from within. 1537 /ek ("out of") is one of the most under-translated (and therefore mis-translated) Greek propositions – often being confined to the meaning "by." 1537 (ek) has a two-layered meaning ("out from and to") which makes it out-come oriented (out of the depths of the source and extending to its impact on the object)." https://biblehub.com/greek/1537.htm
[8] 1. Samuel 30:17, Hiob 3:9; 11:17; 38:12; 41:18, Jesaja 14:12 - wobei Diskussionen bezüglich der Gleichsetzung "Morgenstern" in Jesaja 14:12 eine sinnvolle Betrachtung sind. Weitere Erkenntnisse dazu können gewonnen werden bei Vergleich mit 2. Petrus 1:20, dem "Phosphoros" und dem offensichtlichen Wiederspruch einer Gleichsetzung des Königs von Babylon mit dem prophetischen Licht unserer Herzen.